Monografie mit den wichtigsten Werken zwischen 2009 – 2019.

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Umfang
304 Seiten

Bindung
Fadengebunden mit offenem Rücken

Softcover
Leineneinband mit Folienprägung

Format
190 x 270 mm

Sprache
Deutsch und Englisch

Werke & Abbildungen
76 Werke, 700 Farbabbildungen

Preis
CHF 68, € 60

ISBN 978-3-906191-11-9

Erscheinung
Frühjahr 2019

Verlag
Edition Stephan Witschi

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«Sechs Perspektiven» ist keine weitere Künstlermonografie, die man durchblättert, anschaut und wieder zur Seite legt. Der ausgefranste Leineneinband ist der erste Hinweis, dass an diesem Buch irgendwie einiges anders ist. Hier fehlt sogar die Paginierung. Für eine Orientierung im Buch sind die unterteilenden schwarzen Seiten zuständig.

«Sechs Perspektiven» ist keine weitere Abfolge oder Aneinanderreihung schön inszenierter Arbeiten, auch ist es kein retrospektives Werkverzeichnis von Werkgruppen- oder Schaffensphasen. Vielmehr ist dieses Buch ein Perspektivenwechsel. Es ist ein Konvolut von Werken, die jeweils von ihren fünf umliegenden Perspektiven dokumentiert sind. Diese abgebildeten Richtungsweisen (demnach: von vorne, von hinten, von links, von rechts, von oben und von unten) bilden mit den Kapitelessays den Strukturaufbau des Buches. Es gibt keinen fixen Abbildungsmassstab, nur innerhalb der Doppelseiten stehen sich die Werke massstäblich gegenüber. Die hier dokumentierten Arbeiten unterliegen keiner chronologischen Ordnung, auch sind sie nicht nach Material oder Technik kategorisiert. Vielmehr sind sie situationsabhängig und intuitiv gewählt. Form und Gegenform stehen sich gegenüber, konkurrieren miteinander, duellieren sich. Und doch machen alle Objekte das Rennen, weil sie ergänzend wahrgenommen werden. Jede Arbeit kann nur aus fünf Blickwinkeln betrachtet werden. Durch die gegenseitige Konfrontation der Objekte und die persönliche Interpretation des Rezipienten entwickelt sich eine neue beziehungsweise eine sechste Auslegung und Wahrnehmung des Objektes.

Teilweise trennen die Objekte Jahre voneinander und dennoch wirken sie fast wie zweieiige Zwillinge. Hier werden die Vorlieben für Material und Technik von Dominik His deutlich. Einzelne Objekte kann man von blossem Auge kaum im Ganzen verstehen oder begreifen. Man möchte wissen, wohin die Wölbung führt, wie sich die Achse dreht oder was hinter der angedeuteten Ausbuchtung versteckt ist. Man sucht nach Auflösung und wird automatisch dazu aufgefordert, weiter zu forschen. Mit jedem Umblättern wecken die Abbildungen Neugier. Die Ziffern, die rechts unterhalb der Objekte stehen und der einzige Hinweis eines Ordnungssystems sind, verweisen auf den Index. «Sechs Perspektiven» ist wie ein künstlerisches Experimentalbuch, das durch seine ästhetische Gestaltung und Nutzung buchförmige Kunst schafft.

Text: Catrina Sonderergger